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In meines Vaters Haus

Angelehnt an die Geschichte des irischen Priesters Hugh O’Flaherty, nimmt uns der Autor Joseph O’Connor mit nach Rom im September des Jahres 1943. Die deutschen Truppen kontrollieren das Geschehen unter Paul Hauptmann, dem Chef des NS-Sicherheitsdienstes. Den einzigen Rückzugsort bietet der Vatikan als neutrale Zone. O’Flaherty und seine als Chor getarnten Widerstandskämpfer planen für Heiligabend ein Rendimento, obwohl sie genau wissen, dass der Gestapo-Chef sie nicht aus den Augen lässt und setzen ihr Leben für all die Schutzsuchenden aufs Spiel.

Foto von Ehud Neuhaus auf Unsplash

„In meines Vaters Haus“ ist eine Mischung aus Thriller und einem Stück Kriegsgeschichte, welches vielen von uns vermutlich gänzlich unbekannt ist. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, was der Autor auch in seiner Danksagung nochmal betont, so ist sie dennoch Anreiz genug, sich im Anschluss mit der Lebensgeschichte des Monsignore Hugh O’Flaherty zu beschäftigen. Gespickt mit bissigen Dialogen, jeder Menge Nächstenliebe, Menschlichkeit und dem Glauben an das Gute im Menschen, fliegt man nur so durch die Seiten. Die die Handlung ergänzenden Interviews der einzelnen „Chormitglieder“ knapp 20 Jahr später, lassen die Geschichte noch deutlich realer erscheinen und geben den Figuren die Gelegenheit ihre persönliche Geschichte zu teilen. Teils ist man dankbar zu wissen, dass es eben doch nur Fiktion ist, teils weiß man dennoch, dass das, was sich dort in Rom tatsächlich zugetragen hat, wohl noch viel grausamer war.

Trotz des Schreckens, den man während des Lesens vielleicht auch empfinden mag, ist dies mit Sicherheit eine Geschichte, die einem den Glauben an die Menschheit zurückgibt und die Hoffnung, dass es immer wieder Menschen gibt und geben wird, die kämpfen, die hoffen und die sich nicht unterkriegen lassen. Und ganz sicher macht einem diese Geschichte deutlich, dass man seinen Mitmenschen grundsätzlich nur vor den Kopf und nicht ins Herz schauen kann.

mehr zum Buch:

Joseph O’Connor, In meines Vaters Haus

C.H. Beck

ISBN: 978-3-406-80684-1

Übersetzung: Susann Urban

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